„Oh, wie süß!“ – Wer hat das nicht schon gehört, wenn ein Hund einen besonders niedlichen Trick präsentiert? Aber hinter dem Tricktraining steckt so viel mehr als nur ein entzückender Moment. Es ist nicht nur eine fröhliche und liebevolle Aktivität, sondern bietet uns auch einen Pfad, auf dem wir als Trainerinnen und Trainer wachsen und uns entwickeln können.

Spielerisch zum Profi

Das Beibringen eines Tricks ist nicht nur für den Hund eine spielerische Herausforderung, sondern auch für mich als Trainerin eine Gelegenheit, verschiedene Techniken auszuprobieren und mein Training zu verfeinern. Hierbei stelle ich mir Fragen wie: „Wie baue ich am besten die Dauer auf?“, „Wie schaffe ich es, eine Verhaltenskette so aufzubauen, dass mein Hund sie leicht versteht?“, oder „Wie bringe ich meinem Hund bei, einen Trick auch auf Distanz auszuführen?“.

Genauso herausfordernd wie fürs Kind

Den Balanceakt zwischen Unter- und Überforderung kennst Du vielleicht auch von Kindern. Wenn meine Tochter mich bittet, ihr eine Rechenaufgabe zu stellen, muss ich die Schwierigkeit so wählen, dass sie weder gelangweilt noch frustriert ist. Bei der Arbeit mit dem Hund verhält es sich ähnlich: Ein Hund trainiert motiviert mit, wenn ich ihn genau da abhole, wo er gerade mit seinen Fähigkeiten steht. Ich suche nach Wegen, ihn genau richtig zu fordern, um ihm stetiges Lernen zu ermöglichen.

Training ist Handwerk

Genauso wie die Geigerin, die hinter den Kulissen stundenlang übt, muss auch ich als Hundetrainerin meine Fähigkeiten immer wieder verfeinern und verbessern. Ob es um das Einführen eines Signals oder das Locken des Hundes geht – all dies erfordert Praxis, die ich beim Tricktraining vom Wohnzimmer aus verfeinern kann. 

Kritische Selbstbetrachtung durch Videoanalyse

Ein weiterer “Trick”, um mich zu verbessern, ist die Videoanalyse meiner Trainingseinheiten. Einfach das Handy zücken, aufnehmen und im Nachgang das eigene Training kritisch betrachten. Ich nehme mir bewusst Zeit, um mein Training zu analysieren und festzuhalten, was beim nächsten Mal anders laufen soll. Das hat mir schon oft geholfen, kleine Fehler zu entdecken und zukünftig zu vermeiden.

Immer weiter lernen

Ich habe festgestellt, dass es immer Raum für Verbesserungen gibt. Auch wenn mein Hund und ich schon viele Tricks gemeistert haben, die Reise ist nie vorbei. Jedes Training bringt neue Erkenntnisse, neue Herausforderungen und neue Gelegenheiten, um noch besser zu werden.

 

Tricktraining ist also weit mehr als nur eine unterhaltsame Beschäftigung. Es ist eine Reise, die uns hilft, uns selbst und unsere Fellnasen besser zu verstehen, unsere Fähigkeiten als Hundetrainer ständig zu erweitern und eine tiefere Verbindung zu unseren Tieren aufzubauen.

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Üben und immer dran denken – hinter jedem „Pfötchen geben“ steckt eine Welt voller Lernmöglichkeiten und liebevoller Kommunikation zwischen Dir und Deinem Hund! 🐾💕

 

Happy Training