Hunde sind seit langem geschätzte Begleiter des Menschen, und ihr Wohlergehen wird oft als Priorität angesehen. Die Methoden, die zur Ausbildung und Disziplinierung von Hunden angewendet werden, variieren jedoch erheblich zwischen den Besitzern, was zu einer entscheidenden Frage führt:

Beeinflussen diese Trainingsmethoden das emotionale Wohlbefinden eines Hundes? Eine Studie mit dem Titel „Hunde sind pessimistischer, wenn ihre Besitzer zwei oder mehr aversive Trainingsmethoden verwenden“ bietet einige interessante Einblicke in diese Thematik.

Studie Hundetraining

In der Studie, veröffentlicht in Scientific Reports im Jahr 2021, untersuchten die Autoren Rachel A. Casey, Maria Naj-Oleari, Sarah Campbell, Michael Mendl und Emily J. Blackwell den Zusammenhang zwischen verschiedenen Trainingsmethoden und der Stimmungslage von Hunden. Die Forscher kategorisierten die Trainingsmethoden grob als belohnungsbasiert (positive Verstärkung/negative Bestrafung) und aversiv-basiert (positive Bestrafung/negative Verstärkung). Bisherige Forschungsergebnisse legen nahe, dass es Zusammenhänge zwischen der Verwendung von positiver Bestrafung und unerwünschtem Verhalten gibt, aber es gibt wenig Forschung, die die relativen Auswirkungen dieser unterschiedlichen Ansätze auf das Wohlbefinden untersucht.

Studienaufbau und Ergebnisse

Um herauszufinden, wie verschiedene Trainingsmethoden Hunde beeinflussen, haben Forscher eine Aufgabe durchgeführt. Dabei sollten Hunde lernen, zwischen Orten zu unterscheiden, an denen sie belohnt wurden, und Orten, an denen sie keine Belohnung erhielten. Diese Orte waren alle gleich weit von einer Startbox entfernt. Die Forscher haben die durchschnittliche Zeit gemessen, die die Hunde benötigten, um zu diesen Orten zu gelangen.

Dann wurde die Zeit gemessen, die die Hunde benötigten, um zu Orten zu gelangen, bei denen unklar war, ob es dort Futter gab oder nicht. Es stellte sich heraus, dass Hunde, die mit unangenehmen Methoden trainiert wurden, länger brauchten, um zu diesen unklaren Orten zu gelangen. Dies galt insbesondere für die Orte, die in der Nähe der belohnten Orte lagen.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hunde, die mit zwanghaften Methoden trainiert wurden, möglicherweise in einer schlechteren Stimmung sind. Das könnte Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Hunden haben, die mit solchen Methoden trainiert werden

Diskussion

Die Studie zeigt, dass die Art und Weise, wie Hunde trainiert werden, einen großen Einfluss auf ihr Wohlbefinden hat. Einige Menschen verwenden belohnungsbasiertes Training, bei dem Hunde für gutes Verhalten belohnt werden. Andere setzen auf Methoden, die unerwünschtes Verhalten unterdrücken sollen, aber oft negative Auswirkungen auf die Stimmung der Hunde haben.

Die Forschung zeigt, dass Hunde, die mit diesen unangenehmen Methoden trainiert wurden, möglicherweise eine pessimistischere Einstellung haben. Das bedeutet, dass sie eher dazu neigen, die Dinge negativ zu sehen. Dies ist wichtig, weil es auf eine beeinträchtigte Stimmung hinweisen könnte.

Es wird empfohlen, belohnungsbasierte Trainingsmethoden zu verwenden, da sie das Risiko von Angst und aggressivem Verhalten reduzieren können. Aversive Methoden können Hunde verwirren und frustrieren, da sie nicht immer verstehen, welches Verhalten erwartet wird. Es besteht auch die Gefahr von körperlichen Verletzungen oder Schmerzen bei der Anwendung solcher Methoden.

Die Wahl der Trainingsmethoden ist also entscheidend für das Wohlbefinden und die Stimmung von Hunden. Diese Studie betont die Bedeutung von belohnungsbasiertem Training und warnt vor den möglichen negativen Folgen von aversiven Methoden. Hundebesitzer sollten sorgfältig darüber nachdenken, welche Methode sie wählen, um sicherzustellen, dass ihre geliebten Vierbeiner eine positive und gesunde geistige Verfassung behalten.