Corinna Lenz

Corinna Lenz

Autorin, Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin

Ich unterstütze dich und deinen Hund dabei, mit Freude zu einem wundervollen Team zu werden.

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So gewöhnst du deinen Hund an Geräusche

 

 

Für Welpen und erwachsene Hunde

Geräusche sind überall. Ob im Haushalt (Staubsauger, Waschmaschine, Fernseher) im Garten (Rasenmäher, knisterndes Feuer) oder auf Spaziergängen (hupende Autos, schreiende Kinder). Damit dein Hund keine Angst davor entwickelt, ist es ideal, ihn gleich in den ersten Lebenswochen an viele unterschiedliche Geräusche zu gewöhnen, so dass er diese als “normal” abspeichern kann. Aber auch deinen erwachsenen Hund kannst du an Geräusche gewöhnen, indem du unheimliche und ungewöhnliche Geräusche mit positiven Dingen verknüpfst. Dann verlieren sie ihre einschüchternde Wirkung. Im Idealfall werden die Geräusche für deinen Hund somit zur Ankündigung von etwas Positiven und lösen keine Angst, sondern freudige Erwartung aus.

Geräuschgewöhnung

Bei dieser Übung wird eine negative Emotion durch eine positive ersetzt. Es wird ein ursprünglich Angst auslösender Reiz (knistern der Plastikflaschen) mit einem anderen Reiz (Futter) verknüpft, der eine positive Emotion bewirkt: Das Knistern soll nach einigen Übungseinheiten zur Ankündigung des Futters werden (Schritt 1 s.u.).

Auf die Körpersprache achten

Die Geräuschquelle sollte nicht zu dicht bei deinem Hund sein. An seiner Körpersprache erkennst du, ob er entspannt ist. Erste Stresssignale können schon zum Beispiel Lecken der eigenen Nase, Gähnen, Blinzeln, Wegdrehen oder Kratzen sein. Durch genaues Beobachten kannst du erkennen, ob dein Hund unsicher oder vielleicht sogar überfordert ist. Beobachte deinen Hund während der Übung und steigere den Schwierigkeitsgrad nur, wenn du sicher bist, das er sich wohl fühlt.

Übung Schritt für Schritt

Für diese Übung brauchst du Plastikflaschen (PET Flaschen) und Leckerli, die deinem Hund besonders gut schmecken.

  1. Knister mit der Plastikflasche leicht und steigere von Übung zu Übung langsam die Lautstärke. Füttere deinem Hund nach jedem knistern ein Leckerchen. Lass dabei das Futter von der Geräuschquelle wegrollen und versuche deinen Hund nicht zur Geräuschquelle hin zu locken. Denn der mögliche Konflikt ” Nehme ich das Futter oder nicht” könnte zu negativen Emotionen führen und den Trainingserfolg verlangsamen.

     

  2. Leg nun mehrere Plastikflaschen in eine Kiste oder einfach auf den Boden und streue ein paar Leckerli daneben, so dass dein Hund sich den Flaschen langsam nähern kann, um ans Futter zu gelangen. Zeigt dein Hund keine Unsicherheit, wenn er sich den Flaschen nähert, gehe zu Schritt drei.
  3. Streue nun ein paar Leckerli quer zwischen die Plastikflaschen, so dass dein Hund über den Flaschen hergeht sie zur Seite schiebt und evtl sogar drüber klettert, um die einzelnen Futterstücke zu suchen.

Weitere Geräusche positiv verknüpfen

Du kannst das Training ganz individuell an deinen Hund anpassen und genau die Geräusche deinem Hund als Ankündigung für etwas Schönes beibringen, die du möchtest. Dazu gibt es im Internet (z.B. You Tube) viele mögliche Geräusche. Oder aber nimm das gewünschte Geräusch auf dein Smartphone auf und spiele es deinem Hund zunächst leise und allmählich lauter vor.

Nichts für „Angsthunde“

Diese Übung ist für einen Hund mit leichter Geräuschunsicherheit geeignet. Bei Unsicherheit wende dich bitte an einen guten Hundetrainer.

Viel Spaß beim Training mit Kopf und Herz wünscht

Corinna