Corinna Lenz

Corinna Lenz

Autorin, Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin

Ich unterstütze dich und deinen Hund dabei, mit Freude zu einem wundervollen Team zu werden.

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Mit Tricktraining zum Dreamteam

Und irgendwann steht er vor einem: Der Hund, der es in sich hat und einfach „nicht funktioniert“. Wenn die Beziehung zum Hund nicht so harmonisch ist, wie man sich das wünscht, dann lohnt es sich, kreativ zu werden! Das Tricktraining für Hunde ist ein ganz wundervoller Weg, um zum harmonischen Mensch-Hund-Team zu werden. Wie die lustigen Tricks auch im Alltag helfen und die Bindung nachhaltig positiv beeinflussen, möchte ich in diesem Artikel beleuchten.

Auf dem Weg zur Lösung der Probleme in der Kommunikation mit dem Hund, müssen wir zunächst schauen, wo die Ursache liegt. Ist der Hund geistig oder körperlich nicht ausgelastet?  Oder ist vielleicht – gerade bei Welpen beobachte ich dies immer wieder – sogar das Gegenteil der Fall und der Hund ist eher überdreht? Muss der Hund in seinem Alltag und Umfeld sehr viel kooperieren und „funktionieren“, beispielsweise, weil er mit ins Büro darf, dort aber wenig Bewegungs- oder Spielmöglichkeiten hat? Die Ursachen für Probleme mit dem Hund sind sehr individuell und vielfältig. Das Schöne: Tricktraining wirkt sich auf all diese Probleme sehr positiv aus. Doch warum ist das so?

4 Faktoren, die das Tricktraining mit Hunden so wertvoll machen

Geistige Auslastung

Trickdogging, wie das Tricktraining mit Hunden auch genannt wird, ist sehr vielseitig. Viele Tricks erfordern hohe Konzentration vom Hund. Perfekt, wenn die körperliche Auslastung mal ein bisschen zu kurz kommt, z.B. aus gesundheitlichen Gründen von Mensch oder Tier. Tricktraining geht eben auch dann, wenn der Hund sich die Pfote verletzt hat. „Schäm dich“ oder Gegenstände unterscheiden kann man schließlich auch auf drei Pfoten machen.

Freiheit und Individualität

Beim Tricktraining ist erlaubt, was Spaß bringt. Man kann also nach Herzenslust Tricks üben, die dem Hund besonders viel Spaß machen bzw. zu seinen Neigungen passen. Damit ist Trickdogging für wirklich alle Hunde geeignet. Gerade für schwierige Hunde hat das den Vorteil, dass man beim Training gezielt Bedürfnisse befriedigen kann, die der Hund sonst nicht ausleben kann. Außerdem ist beim Erlernen von Tricks jedem Hundehalter selbst überlassen, wie ehrgeizig er vorgeht. Steckt man die Ziele nicht zu hoch, kann hier auch ein Hund glänzen, der im Alltag noch nicht so gut „funktioniert“. Es gibt Mensch und Hund ganz viel Aufwind, wenn man zusammen Dinge üben kann, die gut funktionieren und frei von Druck und Erwartungen sind.

 

Clickertraining lockt alle aus der Reserve

Ich trainiere Tricks ausschließlich mit positiver Verstärkung (Clickertraining). Das bedeutet, ganz verkürzt gesagt, dass gewünschte Verhalten bestärkt und so immer häufiger werden. Wichtig beim Clickern ist außerdem ein geschickter Trainingsaufbau, der es dem Hund ermöglicht, schnell herauszufinden, was wir von ihm möchten. Diese Art von Training hat den Vorteil, dass sich auch Hunde gut darauf einlassen können, die in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Menschen gesammelt haben. Einfach, weil sie keine Strafen zu befürchten haben. So wächst nach und nach nicht nur das Trickrepertoire sondern auch das Vertrauen.

Tricks üben hilft auch im Alltag

Damit ist nicht gemeint, dass es total praktisch ist, wenn der Hund gelernt hat Dinge zu apportieren und den beim Spaziergang den aus der Hand gefallenen Schlüssel bringt. Das ist natürlich auch toll, aber was das Tricktraining für den Alltag so nützlich macht, ist etwas ganz anderes: Nämlich, dass der Mensch dabei lernt, wie er seinem Hund auf verschiedene Arten etwas beibringen kann. Und ob das nun ein lustiger Trick ist oder „Sitz“, das ist für den Hund am Ende egal. Hauptsache der Trainingsweg ist für ihn logisch und die Belohnung passt.

Trickdogging Clubmitglied Christine über ihren Weg zum Dreamteam mit ihrem Rüden Molle:

„Unser heute fast 6 Jahre alte Parson Russell Terrier Rüde Molle kam mit 8 Wochen zu uns. Wir glaubten uns nach zwei Vierbeinern hundeerfahren, aber Molle glaubte daran nicht. Er interessierte sich nicht wirklich für uns, er wollte nicht da lang, wo wir lang wollten, er wollte schon als Zwerg sein Ding machen. 

Ich war überfordert. Wir merkten, wir müssen ihm etwas bieten. Das Tricksen hat uns schnell zueinander geführt.

Wir sind beim Tricktraining nicht Anhänger einer bestimmten Vorgehensweise: Gern shapen wir und Molle macht mir ein paar „Vorschläge“, was er anbieten könnte oder ich beginne mit Futterlocken, das ich sehr schnell wieder abbaue oder wir setzten alte Tricks neu zusammen. Ich  versuche nicht zu ehrgeizig zu sein, das mag Molle nicht und zeigt es mir. Pausen machen (manchmal Tage oder auch Wochen) ist wichtig.

Noch immer ist Molle ein eigenwilliger, selbstständiger Hund, aber das Tricksen hat uns zusammengeschweißt und zu einem Team gemacht.

Christine und Molle beim Tricktraining*

*die beiden haben ein Trickzertifikat abgeschlossen und dies ist ihr Bewerbungsvideo.

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